of1773 Werner Klarkowski 2008-09-09 Werkstattnamen normalisiert Werner Klarkowski 3. 4. 2007 Zu Personen verlinkt. Werner Klarkowski 9. 1 .2007 XML-Dokument aus Datenbank erstellt Wolfram Kardorf Mai 1992 Ersterfassung nach Haebler Haebler, Konrad: Typenrepertorium der Wiegendrucke. Abt. 1-5. Halle/S., Leipzig, 1905-1924 2001 Staatsbibliothek zu Berlin
Drucker des Breviarium Sedunense (GW 5459) Antoine Neyret ib01180000 Antoine Neyret Chambéry Heinrich Wirtzburg P-227 1482-1486 Westschweiz Chambéry Wirczburg, Heinrich Drucker des Breviarium Sedunense (GW 5459) Neyret, Antoine Anonyme Offizin, der außer dem namensgebenden Brevier für das Bistum Sitten (GW 5459) aus dem Jahr 1482 noch zwei weitere Drucke aufgrund der Typen zugeschrieben werden können (GW 2120, M32165). Die von Haebler im Typenrepertorium vorgenommene Identifikation des Druckers mit wird inzwischen abgelehnt. Sie beruhte offenbar lediglich auf der Tatsache, dass 1484 in abgenutzem Zustand im Besitz Neyrets erscheint. Die Annahme einer anonymen Offizin, die bereits vor Neryet in Chambéry tätig war und von der Neyret die Initiale übernommen hätte, lässt sich ebenfalls nicht belegen. Auch die z.T. vorgenommene Zuschreibung des Breviers für Sitten an den seit 1479 in Genf tätigen ist nicht zu belegen. Zwar war Cruse um 1482 der leistungsfähigste Drucker in der geographischen Nähe von Sitten und aus seiner Offizin sind mehrere Liturgica für den Gebrauch der Nachbarbistümer Sittens, Genf und Tarentaise, nachgewiesen. Da Neyrets Offizin in Chambéry z.T. mit Cruses Druckmaterial druckte, bzw. möglichwerweise Cruse für Neyret tätig war (vgl. Scholderer S. 221), könnte so auch die Verwendung von Initiale in Chambéry erklärt werden. Allerdings zeigen die von Cruse verwendeten Typen keine Übereinstimmung mit jenen des Breviarium Sedunense, so dass eine Verbindung über Cruse spekulativ bleibt. Weiterhin wird in der Literatur eine Identifikation des Druckers des Breviarium Sedunense mit Heinrich Wirczburg diskutiert (vgl. CIBN P-227, Scholderer, Ditzel S. 64-65). Wirczburg druckte 1479 gemeinsam mit Adam Steinschaber in Genf (vgl. , 1481 war Angehöriger der Cluniazenserpriorei Rougemont und betrieb dort zeitweise eine Offizin (vgl. ). Die Auszeichnungstype beruht möglicherweise auf dem gleichen Schnitt wie die von Wirczburg in Rougemont benutzte (vgl. BMC VIII 384). Das restliche Druckmaterial weicht jedoch ab, so dass auf dieser Basis keine Identifikation der Offizinen möglich ist. Auch die geographische Nähe von Rougemont zu Sitten ist kein stichhaltiges Argument, da das im Rhonetal gelegene Sitten von Rougemont durch die Berner Alpen getrennt ist (Übergang über den 2252 m hohen Sanetschpass, vgl. Ditzel, S. 65). Zudem lag Rougemont im Bistum Lausanne (Kirchenprovinz Besançon), nicht im Bistum Sitten (zur Kirchenprovinz Tarentaise). Näherliegend wäre der Druck in einem der zu dieser Zeit bereits aktiven Druckorte am Genfer See (Genf, Promenthoux), die von Sitten aus durch das Rhonetal einfacher zu erreichen waren als Rougemont. Scholderer weist darauf hin, dass das im Breviarium Sedunense verwendete Papier 1461-1492 auch in Sitten nachweisbar ist (vgl. Scholderer S. 220-221) und vermutet daher die kurzzeitige Einrichtung einer Offizin vor Ort im Bischofssitz Sitten, die möglicherweise - wg. der von Scholderer vermuteten Übereinstimmung der Auszeichnungstype - von Wirczburg betrieben wurde oder mit seiner Offizin in Beziehung stand. Ohne weitere Zeugnisse lassen sich sowohl die Frage nach dem Betreiber der Offizin als auch ihre Lokalisierung nicht eindeutig klären, lediglich eine regionale Verortung im Gebiet der französischsprachigen Schweiz kann als sehr wahrscheinlich angenommen werden. Ditzel, Olaf: Die Herkunft der Inkunabeldrucker Adam Steinschaber und Heinrich Wirczburg. In: Jahrbuch des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins 26(2011) S. 63-81. Scholderer, Victor: Geneva as a centre of early printing. In: The library 5,2(1948) S. 213-223.