Ludwig von Renchen (Köln, Offizin 23)

1483-1505

Beschreibung

Nach Schüling stammt ein Teil der bisher Renchen zugewiesenen Drucke von Ulrich Geyswinz aus Heidelberg; ist weiter zu untersuchen. Eine große Anzahl der Metall- und Holzschnitte, Randleisten sowie Initiale m stammen von Heinrich Knoblochtzer.

Neu: Chronologische Übersicht der Typen

Übersichten der im GW nachgewiesenen Drucke

Die hier verlinkten Listen werden aus den aktuellen Daten des Gesamtkatalog der Wiegendrucke erzeugt und geben eine Übersicht über die dort nachgewiesenen Typen und Initialen. Die Generierung kann einige Zeit (bis zu 1 Min.) in Anspruch nehmen.

TNT - Type Network Tool

Das Type Network Tool visualisiert die gemeinsame Verwendung von Typen als Netzwerkdiagramm.

Typen

Type TW-ID M/Qu Nutzungszeit Beschreibung GfT
1:235G ma04727 M77 (Textura) 1483-1498 Titel- und Kanontype
Schüling 1:235G
GfT 210
GfT 212
2:158G ma04728 M28B (Textura) 1483-1500 größere Missaltype
Schüling 2:158G
GfT 211
GfT 212
GfT 412
3:158G ma04729    M31 (bzw. M29E) und M72 (Textura) 1483-1495 kleinere Missaltype
bei Haebler als Type mit und verzeichnet. Die erste Variante des M entspricht jedoch eher dem
Schüling 3:158G und 14:109(?)G
GfT 213
GfT 216
4:93G ma04730 M44 (Bastarda) 1484-1500 d, l im frühen Zustand mit und ohne Öhr (GfT 214 Anm. stimmt so nicht, vgl. GfT 412), später nur ohne Öhr
L gefiedert
ähnlich Type 5:93G, aber ohne Einsprengungen
BMC unterscheidet zwischen Type 93A (German) und 93B (Latin) anhand der Majuskeln D, L, Q, S, V und der Minuskel d (vgl. BMC I 266)
vgl. Facs. Schüling 4:93G
GfT 214
GfT 216
GfT 412
5:93G ma04731    M44, M21 (aus Typ. 9) und M75 (aus Typ. 8) (Bastarda) 1485-1500 ähnlich Type 4:93G, aber mit Einsprengungen aus Type 8:97G und Type 6:80G
Einsprengungen aus Type 9:90G lt. Schüling erst ab 1505 (vgl. Schüling: Renchen, S. 68)
B, H, und , V als Einsprengungen
BMC unterscheidet zwischen Type 93A (German) und 93B (Latin) anhand der Majuskeln D, L, Q, S, V und der Minuskel d (vgl. BMC I 266)
GfT 413
6:80G ma04732 M47 (Rotunda) 1492-1500 Schüling 6:81G
GfT 414
7:64G ma04733 M47 (Rotunda) 1492-1495 Interlineartype
GW 5371 = ISTC ib01163500: "7: etwa 40G meist als Min. f. Init." Schüling 7:64G
GfT 415
8:97G ma04734 M75 (Textura) 1500-1500 Schüling 8:92G
GfT 416
9:90G ma04735 M21 (Rotunda) 1485-1495 A ohne Schlaufe am Dach
N2//
Keine Unterscheidung zu Type 2:90G bei Johann Grüninger (Straßburg, Offizin 12) möglich?
Unterscheidung zu Type 2:90G bei Drucker der Vitas patrum (Straßburg, Offizin 11), Type 1:90G bei Drucker des Palude (Straßburg, Offizin 11*) u. Type 9:90G bei Michael Wenssler (Basel, Offizin 2) durch die fehlende Schlaufe beim A, G ohne Sehne und N2// möglich
Achtung, s. Schüling: Renchen, der die Type mit dem eingesprenten Bastarda-N (GfT 231) Ulrich Geyswincz zuschreibt, ist zu klären! Schüling 9:88G unterscheidet hiervon Typ. 15 (m. Einspr. aus Typ. 6 N rund, z eckig)
GfT 231(? s.o.)
GfT 415
10:170G ma04736   M60 (Rotunda) 1485-1500 h rund
r mit geradem Schaft
GfT 416 (Alphabet)
11:156G ma04737 M99 (Textura) 1495-1495 Textura
Ist gleich Type 12:156G bei Hermann Bungart (Köln, Offizin 29)
Schüling 11:158G
Majuskeln wie Type 13:150G bei Johann Prüss (Straßburg, Offizin 14)
GfT 215
GfT 216
12:59G ma04738 M98 (Rotunda) 1488-1488 Schüling 13:59G
GfT 2283

Initialen

Initiale TW-ID Höhe Nutzungszeit Beschreibung GfT
a ma04739 36/40mm 1485-1494 schwarz auf weiß
gemusterter Buchstabe (T) auf weiß auf schwarz gemustertem Grund
GfT 412
b ma04740 40mm 1485-1489 schwarz auf weiß
Doppelkontur-Buchstabe (A) auf weiß auf schwarz gemustertem Grund
GfT 214
GfT 417
c ma04741 51mm 1485-1485 weiß auf schwarz gemusterter Buchstabe (D), darin figürliche Darstellung
GfT 417
d ma04742 260mm 1484-1489 Titelleiste
schwarz auf weiß
Blattwerk mit Vögeln und Menschen
aus 4 Stücken zusammen gesetzt
Übernahme von Initiale o bei Heinrich Knoblochtzer (Straßburg, Offizin 8)?
Bei Renchen auch Übernahme von Initiale p bei Heinrich Knoblochtzer (Straßburg, Offizin 8) und Initiale q bei Heinrich Knoblochtzer (Straßburg, Offizin 8). In GW z.T. als Init. d verzeichnet, z.T. nur ohne Einordnung zum Initialmaterials als "Leisten"!
GfT 412 (=
GfT 415 (=)
e ma04743 13/16mm 1485-1500 verzierte Lombarden
GfT 216
f ma04744 6/7mm 1486-1500 Lombarden
GfT 216
g ma04745 33mm 1494-1495 xylogr. Buchstabe
GfT 417
h ma04746 35mm 1485-1498 xylogr. Buchstabe
GfT 417
i ma04747 4/5mm 1500-1500 Lombarden
GfT 413
k ma04748 2/3mm 1495-1495 Lombarden
l ma04749 42mm 1484-1495 weiß auf schwarz
gemusterter Buchstabe
GfT 415
m ma12718 54mm (P) mit Lesendem am Pult sitzend
[vgl. Initiale g bei Heinrich Knoblochtzer (Straßburg, Offizin 8) (GfT 1252), aber wohl Nachschnitt, da hier breiter!]

Rubrikzeichen

Rubr. TW-ID Form Nutzungszeit Beschreibung GfT
α ma04750 normale Form 1485-1500 groß, dick, weiß schmal
zu Type 4:93G
(in späten Drucken)
β ma04751 normale Form 1489-1495 groß, Spitzen lang, meist defekt
GfT 415
γ ma04752 normale Form groß, schlank, untere Spitze länger
GfT 216
δ ma04753 normale Form 1492-1492 lang, Spitzen kurz, divergierend
GfT 216
ε ma04754 normale Form 1495-1495 klein, Sehne dick, Spitzen mittel

Drucker- u. Verlegermarken

DrM TW-ID Höhe Nutzungszeit Beschreibung GfT
I ma04755 65mm 1485-1491 die hl. drei Könige, darunter Wappen mit Hausmarke und Initialen l r
GfT 417

Titelholzschnitte

TH TW-ID Höhe Nutzungszeit Beschreibung GfT
A ma04756 78mm in Kollationszeile: "... (Metalls.)" "Salvator mundi" in Schrotmanier. GW 8278. (auch in GW 7145: Koelhoff d. Ä.: Ein Metallschnitt)
GfT 417

Personen, die mit dieser Offizin in Verbindung stehen

Renchen, Ludwig von

Literatur

  • Schüling, Joachim: Der Drucker Ludwig von Renchen und seine Offizin. Wiesbaden 1992, S. 57ff.